Anne Schmidt

I can´t I work
22.08. – 05.09.2024




Freie Sammlung Wien Nr. 43
Bemalte Keramik, 2023
Vitrine in Kooperation mit Ve.Sch Kunstverein
















Freie Sammlung Wien Nr. 43
Bemalte Keramik, 2023
Vitrine in Kooperation mit Ve.Sch Kunstverein
















Freie Sammlung Wien Nr. 43
Bemalte Keramik, 2023
Vitrine in Kooperation mit Ve.Sch Kunstverein










I can’t, I work ist keine Kunst. I can’t, I work ist Ausbeutung. I can’t, I work ist die Summe all meiner Brotjobs, die tägliche Zerreißprobe zwischen Lohn und der Notwendigkeit zu überleben. I can’t, I work ist überall, „du kennsts eh“, deswegen gehst du weiter. I can’t I work ist die Müdigkeit in den Augen.

Diese Arbeit lehnt sich auf. Anne Schmidt legt sich nieder. I can’t, I work ist gefangen in der endlosen Schleife der Lohnarbeit, in der Routine des Überlebens: eine Kette von Jobs, die mich seit meinem 15. Lebensjahr begleitet. Anne Schmidt begleitet mich. Es ist die Retrospektive von Werken, die nie für Ausstellungen gedacht waren, sondern entstanden, um der Eintönigkeit des Arbeitsalltags zu entfliehen. Es sind die unzähligen Teller, die ich für Gmunden Keramik bemalt habe, während ich nebenbei den Text für eine Performance auswendig lernte, um nicht völlig zu erstarren.

Anne Schmidt ist überall und doch unsichtbar. I can’t, I work ist das Einfordern von Einkommen, das nie kommt – wie die Zertifikate, die ich mir selbst ausgestellt habe, um meine künstlerische Arbeit gleichwertig zur Lohnarbeit zu machen. Es ist die Idee, einen handbemalten Teller passend zu einer zufälligen WG-Tasse zu schaffen, während ich die Markenkeramikmalerei in einem Popup-Store performe. Anne Schmidt ist untergangsgeweiht in der Aufmerksamkeitsökonomie. Anne Schmidt ist der gleiche Weg zur Arbeit wie nach der Arbeit: zu müde um überhaupt aufzuschauen. Anne Schmidt ist der Name der Masse, die Erinnerung an die Wut eines Zuschauers, der meinte, ich würde eine Tradition beschmutzen, und meine zynischer Antwort, für 250€ ein Hakenkreuz auf die Rückseite zu malen.

Anne Schmidt ist kein Name. Anne Schmidt ist Gleichmacherei. Anne Schmidt ist John Smith, ist Ulrike Müller, ist O. A.. Anne Schmidt ist allgemein. Anne Schmidt ist kein Individuum. Die Malerei, die ich krank anzufertigen gefragt werde. Es ist der Versuch, kreative Energie aufrechtzuerhalten, während die Erschöpfung und das System immer weiter zermürben. Anne Schmidt ist der gleiche Weg zur Arbeit wie nach der Arbeit: zu müde um überhaupt aufzuschauen. Unsichtbar, weil immer da. I can’t, I work ist mein Körper der nach Ruhe schreit als Malerei. I can’t, I work ist ein System, das Kunst und Arbeit untrennbar verwebt und beide dabei entwertet. Anne Schmidt ist ein System.










Foto Theresa Wey













Anne Schmidt
I can’t I work





















Zertifikate für das Seminiar
,Art criticism revisited: why, for whom, when and to what end?‘, 2023
Guilherme Pires-Mata, Jana Pfort, Hans-Jürgen Hauptmann


















Malereien toter Körper, 2023/24
Acrylics, Ölkreide, Pigmente, Tusche, Schwarzlichtfarbe
Dimensionen variabel
Detailansicht















Malereien toter Körper, 2023/24
Acrylics, Ölkreide, Pigmente, Tusche, Schwarzlichtfarbe
Dimensionen variabel
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Malereien toter Körper, 2023/24
Acrylics, Ölkreide, Pigmente, Tusche, Schwarzlichtfarbe
Dimensionen variabel
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Malereien toter Körper, 2023/24
Acrylics, Ölkreide, Pigmente, Tusche, Schwarzlichtfarbe
Dimensionen variabel
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Setting Beata Positiva – The positive Diva
















Beata Positiva – The positive Diva