Gerhard Himmer ,Misprints‘

14.03.-04.04.2014

    (03.04.) Franco Kappl
    Three Steps To Heaven, One Step To Hell
    200 x 300 cm, 2013, Acryl auf Leinwand



    (27.03.) Gertraud Presenhuber
    aus der Serie: Portraits
    ,Posing For Pleasure (Lufi & Gerhard)‘, 2014
    C-Print auf Aluminium, 140x70cm
    Ed: 1/5 + 1 AP



    (27.03.) Kardamon live (20h45)
    Gerhard Himmer hat nicht nur die ersten beiden Kardamom-CDs »Kompass« und »Trajekt« grafisch designt, sondern ist auch ein langjähriger Freund der Band: Neben dem Hang zum Analogen, zum Zufälligen und Ungeplanten verbindet Künstler und Band die gemeinsame Liebe zu Rock, Soul und Funk aus den Sechzigern und Siebzigern, Punk, Hardcore, Indierock aus den Achtzigern.
    «http://www.kardamom.at
    «https://www.facebook.com/kardamommusic
    «http://www.myspace.com/kardamommusic



    (20.03.) Christian Stock
    ,Würfelbild schwarz‘, November 1984 – Dezember 1986
    Acryl auf Leinwand 15x15x15cm

    http://cstock.m3k.org
    «http://thevirtualmuseum.eatingmango.com




    ,Jugendzimmer: Black Flag, The Fall, Fugazi, Henry Rollins, Mudhoney, Screaming Trees, Sonic Youth‘, 2014
    297 x 420 mm, Collage

    enlarge – click image








    Gerhard Himmer versteht seine Bilder als Weiterführung konkreter Malerei, der „Farbe
    an sich“ als Informationsträgerin der Reflexion einer inneren, geistigen Welt diente,
    ohne dabei die reale Umgebung zu abstrahieren. Himmer unternimmt nun den Versuch,
    eine im Außen wahrgenommene digitale Ordnung analog zu erfahren und malerisch
    umzusetzen.
    „Matrix“, „Avatar“, „Festplattenformatierung“, „Initialisierung“, „Fragmentierung“
    oder auch „digitale Welt“ waren vor nicht allzu langer Zeit noch keine Begriffe des täglichen
    Gebrauchs. Sie suggerieren eine Art makelloser (An-)Ordnung von Information,
    die Himmer mit seinem Material, der Ölfarbe, empirisch nachvollzieht. Er arbeitet mit
    scheinbar präzise gesetzten Strukturen, die zwar einer Ordnung gehorchen, jedoch stets
    gebrochen sind. Himmers Kompositionen lassen an digitale Fehler denken, offenbaren
    bei genauem Blick Zufall und Chaos auf vermeintlich perfekten Oberflächen, die
    flüchtigen Betrachter_innen gar monochrom erscheinen könnten. Lawrence Weiners
    Auffassung, in der Kunst gehe es essenziell um die Beziehung zum Materiellen und die
    inhärente Struktur alles Materiellen sei entropisch, legt Gerhard Himmer paradoxerweise
    mit den Mitteln der konkreten Malerei auf das Digitale um.
    Er sieht in seiner prozessualen Herangehensweise Ähnlichkeiten zu „einem Drucker,
    dem gerade eine Farbpatrone im Begriff ist auszugehen und der noch die letzten Anstalten
    macht, digital zu funktionieren, aber anlog scheitert“. Für Gerhard Himmer sind
    solcherart entstandene Fehldrucke analoge Geschenke eines digitalen Systems, dessen
    prätendierte Perfektion im täglichen Gebrauch laufend an ihre Grenzen stößt. Die daraus
    resultierenden Fehlfunktionen wie eben „misprints“ bilden den Fokus
    seiner gegenwärtigen malerischen Erkundungen.




    1969 geboren in Salzburg
    1992–96 Studium an der Akademie der bildenden Künste, Wien
    1996–98 Aufbaustudium an der Akademie der bildenden Künste, Stuttgart
    seit 2000 lebt und arbeitet in Wien
    Ausgewählte Ausstellungen:
    2013 »Schwarzbrenner«, mit Frederik Foert, kunstbüro, Wien; »How Lonely Does It
    Get?… DoDummDummDummDaDoDummDumm«, BlackBridgeOffSpace, Peking;
    »The End… my only friend«, Neues Problem, Berlin; 2012 »Black Beauty«, Apartment
    Draschan, Wien; »Die dritte Mitte Sieben«, Neues Problem, Berlin; »Antidepressiva
    II«, Clubschiff, Wien; 2011 »Trust«, Wandarbeit, das weisse haus, Wien; »Truth«,
    Ve.Sch (Dienstag Abend), Wien; 2009 »On Escape«, Koje 38, Salzburg, »Genuine Happiness:
    _ N E W_G E N E R A T I O N«, Galerie Amer Abbas, Wien 2006 »Genuine Hapinesss«, kunstbüro,
    Wien; 2003 »Love«, Magazin4, Bregenz;
    2002 »loops and cuts« (Solo), Galerie Klaus Engelhorn, Wien; »loops and cuts« (Solo),
    Galerie Engler und Piper, Berlin; »Von Anfang an?«, Salzburger Kunstverein, Salzburg