im Rahmen der Ausstellung:
« ,peinlich berührt‘, – (22.03) Filme von Jörg Burger und Michaela Moscouw
« ,Michaela Moscouw Relation to other Performers‘ – (31.03) von Carola Dertnig
« Intervention ,Con celui qui voit‘ von Kathi Hofer (05.04)
Installations-, Detailansicht: ,blättern in den Bäumen – shell‘, 2012
zeitungspapier dispersion bearbeitet mit graphit
1.) ,o.T. farbfoto (geplant: eingeklebt in tixobahnen)‘, 13x18cm, 2012
2-6.) Installations-, Detailansicht: ,blättern in den Bäumen – shell‘, 2012, zeitungspapier dispersion bearbeitet mit graphit
,uueberhaeupt‘
- In der Ausstellung „uueberhaeupt“ zeigt Michaela Moscouw (*1961) neue, raumbezogene und eigens für den Kunstraum Ve.Sch konzipierte Arbeiten.
Das thematische Zentrum von Michaela Moscouw ist die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper als Träger und als Einschreibungsfläche von Natur und Kultur. Um ihre Fragen zu stellen, zu verhandeln
und gegebenenfalls zu beantworten, verwendet sie bevorzugt die Medien Photographie und Video. Auch die Apparate, die sie für ihre performativen Inszenierungen einsetzt, werden methodisch ähnlich erforscht wie ihr Körper, geschnürt, gewickelt oder aber sie erscheinen als Abdruck. Eine weitere Ebene im Werk von Michaela Moscouw stellt die Beschäftigung mit Sprache dar, ob als Erlernung der Fremdsprachen Rumänisch oder Niederländisch oder als langjährige theoretische Auseinandersetzung mit Ludwig Wittgenstein, die manchmal das Gefühl, „verwittgen versteinert“ zu sein, bei der Künstlerin hervorruft.
Durch Introspektion erzählen ihre Inszenierungen von der Diversität des ‚Selbst‘ – die „Millionen von Selbstporträts“ (M.M.) verschleiern und verbergen – eher, als dass sie eine allgemeingültige Aussage über eine/ihre Identität geben würden. Sie befragt präzise wechselnde gesellschaftliche Normen, Strukturen und Anstandsregeln, wandelt ihren eigenen Widerstand in Produktives und eine Kraftquelle um. Nicht mimetisch reagieren, sondern mit eigenen Regeln agieren, so das Motto.
Die neue Werkgruppe „Husse“ 2011/2012 (franz. für Schutzkleidung, dekorativer textiler Überwurf für Sitzmöbel) visualisiert nicht ihren eigenen Körper im fixierten oder fließenden Bild. Objekte und Kleidungsstücke fungieren hier als Akteure im öffentlichen Raum – im Großraumbüro von Michaela Moscouw. Und diese werden nun in Seh- und Greifakten den Besucherinnen und Besuchern begegnen: Umbau, Umgebaut-sein, Eingriff und Umformung. Im weißen Kreidegrund sind „Schwanenhälse“ anwesend und eine Arbeit mit dem Titel „Blättern in den Bäumen“ zu sehen.
„Unter Rinde“ ist die Essenz eines großen Baumstumpfs.
Um Einblicke in ‚eine Entwicklungsgeschichte‘ der Künstlerin zu erhalten, wird das Filmprogramm „peinlich berührt“ zu sehen sein: „Moscouw“, 2001 von Jörg Burger, sowie „Candy“, 2008 und „Conti“ 2012 von Michaela Moscouw.
Im Rahmen der Ausstellung wird Carola Dertnig eine dialogische Setzung vornehmen. Damit sollen Verbindungslinien zwischen zwei Künstlerinnen, die seit Jahren über das Performativ des Körpers reflektieren, hergestellt werden. Kathi Hofer fragt in ,Con celui qui voit‘ nach den Techniken des Betrachtens und mischt sich in die ausgestellten Arbeiten ein.
hussen (baumwollstoff auf holz genäht) auf mehl
1.) Ausstellungsansicht ,uueberhaeupt‘, 2.) ,blättern in den bäumen‘ – husse (unter den rinden), 2012, baumwollstoff bearbeitet mit nussschalen
3.) ,blättern in den bäumen‘, 2012, khleid – fotogramme s/w kopien auf karton, 4&5.) Installationsansicht ,Schwanenhälse‘
*1978, ist Künstlerin und lebt in Wien. studierte an der Schule für künstlerische Photographie bei Friedl Kubelka und an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Eva Schlegel. Nach der Mitarbeit in der Fotogalerie Wien leitet sie seit 2010 die Klasse für künstlerische Photographie an der Schule Friedl Kubelka.