« Eva Würdinger, „41°11‘S,172°7‘E“, (05.05.)
1.) Ausstellungsansicht; 2.) „o.T. (Graphit auf Papier)“, 70x100cm, 2008/10
Institut für Naturwissenschaften und Tecnologie in der Kunst,
Institut für Konservierung und Restaurierung Akademie der Bildenden Künste Wien
Das ist vielleicht einfacher mit Abstandslosigkeit. Eine Wieder-Beschäftigung mit einer Zeichnung beginnt leicht mit einem zeichnerischen Abfahren der markanten Abschnitte und produziert sinnlose Wiederholungsstriche.
Striche, die übereinandergelagert werden – aus Prinzip – haben keine Grundlage mehr – es fehlt das die Zeichnung antreibende Gefühl der Stimmigkeit. Und wenn man trotzdem weiterzeich- net, lässt sich überhaupt nicht mehr beurteilen ob man „gute“ Striche oder „dekorative Zusatzstriche“ dazufügt. Die reine Motorik wird eine lächerliche Handbewegung und man muss ständig aufpassen, dass man wirklich nur Striche macht und sich die ästhetische Aufmerksamkeit nicht auf einmal auf die Ränder der schwarzen Überlagerungsfläche hin konzentriert.
Der Versuch eine „normale“ Zeichnung zu zeichnen, aber die Striche nicht über das Blatt zu verteilen, sondern ausschließlich übereinander zu zeichnen. Selbst für den abgebrühten Zeichner ergeben sich zweifelnde Fragen zum Thema Sinnlosigkeit. Das Gefühl einfach nur den Arm zu bewegen „ohne Grund“ lässt einen froh sein, dass man diese Versuche unbeobachtet macht. Natürlich fehlt auch jeglicher Maßstab wieviele Striche man noch tun soll, wann genug ist, ob man jetzt bei der 45. oder 87. Überlagerung ist. Der Drang einfach so schnell wie möglich alles schwarz zuzuschmieren – weil es eh egal ist – muss ständig unterdrückt werden. Ebenso der Drang die Ränder dekorativ zu gestalten.
„Warum (einen Strich hierhinsetzen und nicht dorthin) ist die falsche Frage. Erst dachte ich es liegt an der Augenbewegung, doch das kann nicht der alleinige Grund sein, denn mittlerweile seh ich fast gar nichts mehr deutlich und an der Zeichnung ändert sich nichts.“…
2011 „extrem“ Kunstraum Niederösterreich 2009 „Laško – Die Entwicklung eines neuen Schwimmstils“, Galerie König Wien;
2009 “Bring me a leaf of grass from the edge of the image“ – chapter two, Atelier Frankfurt Deutschland
2009 „Bilder der Wissenschaft“ Gruppenausstellung des FWF 2009, Wien; 2008 „Laško – Die Entwicklung eines neuen Schwimmstils“ Stadthalle, Wien; 2008 „Schwierige Naturen“ Gruppenausstellung Galerie Christine König, Wien